Die Pyramide der funktionellen Medizin

funktionelle Medizin in Dortmund

Die funktionelle Medizin verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, um Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern, indem sie den Körper als integriertes System betrachtet. Die “Pyramide der funktionellen Medizin” ist ein grundlegendes Konzept. Sie besteht aus verschiedenen Ebenen, die aufeinander aufbauen und das Zusammenspiel von Genen, Lebensstil, Ernährung, Umweltfaktoren und Stoffwechselprozessen abbilden. Diese Blogreihe wird die einzelnen Stufen der Pyramide detailliert beschreiben und aufzeigen, wie jede Ebene zur Gesamtgesundheit beiträgt.

Inhalt

  1. Gene und Lebensstil
    Die Basis der Pyramide ist die genetische Veranlagung und der individuelle Lebensstil. Gene bestimmen, wie unser Körper auf bestimmte Umweltfaktoren reagiert, während der Lebensstil beeinflusst, wie stark diese genetischen Faktoren zum Tragen kommen.

  2. Ernährung und Darm
    Die richtige Ernährung und eine gesunde Darmfunktion bilden die Grundlage für Wohlbefinden. Angepasste Ernährungsformen und ein gereinigter Darm tragen wesentlich zur Aufnahme von Nährstoffen und zur Immunabwehr bei.

  3. Stress, Schlaf, Umwelt und Nervensystem
    Stress, Schlafqualität, Umwelteinflüsse und das Nervensystem spielen eine wichtige Rolle in der Regeneration und dem allgemeinen Gesundheitszustand. Diese Stufe befasst sich mit der Optimierung dieser Bereiche.

  4. Nährstoffe
    Nährstoffversorgung durch Blut, Urin und Darm ist entscheidend für das Funktionieren des Körpers. Störungen in der Nährstoffaufnahme oder ein Ungleichgewicht können die Gesundheit nachhaltig beeinträchtigen.

  5. Metabolismus
    Die Spitze der Pyramide beschäftigt sich mit dem Stoffwechsel und der sportlichen Leistungsfähigkeit. Hier werden Therapieblockaden identifiziert und der Lebensstil so optimiert, dass der Körper in Bestform bleibt.

Gene und Lebensstil

Die Grundlage der funktionellen Medizin beruht auf der engen Verzahnung von genetischen Prädispositionen und dem Lebensstil, der maßgeblich beeinflusst, inwieweit diese Gene aktiviert werden oder nicht. Jeder Mensch trägt eine einzigartige genetische Ausstattung, die darüber entscheidet, wie unser Körper auf bestimmte Umweltfaktoren, Nährstoffe oder Verhaltensweisen reagiert. Diese genetischen Unterschiede erklären, warum manche Menschen bestimmte Nährstoffe mehr benötigen als andere, warum Stress unterschiedlich empfunden wird oder warum der Stoffwechsel bei jedem Menschen anders funktioniert.

Gene – Schlüssel zur Gesundheit

Die genetische Basis beeinflusst fast alle Aspekte unserer Gesundheit. Es gibt Gene, die bestimmen, wie effizient unser Körper Vitamine und Mineralstoffe verarbeitet, wie gut wir Giftstoffe entgiften können oder ob wir bestimmte Krankheiten entwickeln. Einige Menschen haben beispielsweise genetische Varianten, die dazu führen, dass sie höhere Mengen an bestimmten Vitaminen wie B12 oder Folsäure benötigen. Andere können bestimmte Fette schlechter verstoffwechseln, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für Herzerkrankungen führen kann.

  • Manche Menschen benötigen aufgrund genetischer Unterschiede mehr oder weniger bestimmte Nährstoffe (v.A bei den B-Vitaminen, Methylierungszyklus)

  • Gene können beeinflussen, wie gut wir mit Stress umgehen können. Personen mit bestimmten Genvarianten (z.B bei COMT und MAO-A) haben eine höhere Neigung zu Angstzuständen oder Depressionen.

  • Manche Verhaltensweisen wie das Verlangen nach Zucker oder die Reaktion auf Koffein können ebenfalls genetisch beeinflusst sein.

Lebensstil – die Aktivierung der Gene

Der Lebensstil spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, genetische Prädispositionen zu beeinflussen. Durch bewusste Entscheidungen in Bezug auf Ernährung, Bewegung, Schlaf und Stressmanagement können wir beeinflussen, welche Gene „ein- oder ausgeschaltet“ werden. Diese Wissenschaft wird als Epigenetik bezeichnet und zeigt, dass unsere Gene nicht unser Schicksal sind – wir haben durch unseren Lebensstil großen Einfluss auf unsere Gesundheit.

  • Ein an die eigenen Gene angepasster Lebensstil kann dazu beitragen, genetische Schwächen auszugleichen. Zum Beispiel könnte jemand mit einer genetischen Veranlagung für Insulinresistenz von einer Low-Carb-Diät profitieren.

  • Durch einen gesunden Lebensstil können Gene positiv oder negativ beeinflusst werden. Ein stressiger, ungesunder Lebensstil kann dazu führen, dass schädliche Gene aktiviert werden, während ein gesunder Lebensstil deren Aktivierung verhindern kann.

  • Ein ungünstiger Lebensstil kann dazu führen, dass genetische Schwächen stärker zum Tragen kommen. Umgekehrt kann ein vorteilhafter Lebensstil dazu beitragen, dass genetische „Nadelöhre“ keine negativen Auswirkungen haben.

Solche individuellen Profile lassen sich in der Praxis in Dortmund mit Blut- und Speicheltests hervorragend identifizieren.

Zusammenfassung

Die erste Stufe der Pyramide der funktionellen Medizin legt den Grundstein für alles Weitere. Gene und Lebensstil beeinflussen sich gegenseitig und bestimmen, in welche Richtung sich die Gesundheit eines Menschen entwickelt. Die funktionelle Medizin nutzt dieses Wissen, um personalisierte Gesundheitsstrategien zu entwickeln, die auf die individuellen Bedürfnisse und genetischen Besonderheiten eines jeden Einzelnen zugeschnitten sind.

Im nächsten Beitrag geht es um die Teilbereiche Ernährung und Darmgesundheit.

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