Funktionelle Medizin in Dortmund: Darmgesundheit und Ernährung als Grundlage für ein starkes Immusystem
Die Grundlage für ein starkes Immunsystem und Wohlbefinden
Die erste Stufe der Pyramide der funktionellen Medizin widmet sich einem der wichtigsten Bausteine für die allgemeine Gesundheit: der Ernährung und dem Darm. Beide sind eng miteinander verbunden, da eine ausgewogene Ernährung nicht nur den Körper mit lebenswichtigen Nährstoffen versorgt, sondern auch die Gesundheit des Darms unterstützt. Der Darm wiederum spielt eine zentrale Rolle bei der Aufnahme dieser Nährstoffe und der Regulation des Immunsystems.
Ernährung – Mehr als nur Kalorien
Eine gesunde Ernährung ist weit mehr als das bloße Zählen von Kalorien oder Makronährstoffen wie Fetten, Proteinen und Kohlenhydraten. Im Kontext der funktionellen Medizin geht es darum, dem Körper genau die Nährstoffe zuzuführen, die er benötigt, um optimal zu funktionieren und zu heilen. Dabei wird besonders darauf geachtet, wie die Nahrung die Darmgesundheit beeinflusst, da der Darm das „Tor“ zur Gesundheit ist. Schon die alten Chinesen wussten, dass der “Tod im Darm” liegt.
Wichtige Ernährungsformen in der funktionellen Medizin:
Low Carb (LC): Eine kohlenhydratarme Ernährung kann bei Menschen, die empfindlich auf Zucker reagieren, vorteilhaft sein. Sie hilft, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und den Insulinspiegel niedrig zu halten.
Logi-Diät: Diese Ernährung orientiert sich an einer Kombination aus Low Carb und mediterranen Prinzipien. Sie fördert den Verzehr von hochwertigen Fetten, Proteinen und vielen Ballaststoffen, während Zucker und stärkehaltige Lebensmittel reduziert werden.
FlexiCarb: Eine flexible Kohlenhydratreduktion, die sich den Bedürfnissen des Körpers anpasst, zum Beispiel abhängig von sportlicher Aktivität oder Stoffwechselproblemen.
Mediterrane Ernährung: Diese Form der Ernährung betont den Verzehr von frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln wie Gemüse, Obst, Fisch und gesunden Fetten, insbesondere Olivenöl. Sie ist reich an Antioxidantien und entzündungshemmenden Nährstoffen.
Getreide- und milchreduzierte Ernährung: Viele Menschen haben Unverträglichkeiten gegenüber Gluten oder Milchprodukten, die häufig zu Entzündungen oder Darmproblemen führen. Das Reduzieren oder Vermeiden dieser Lebensmittel kann helfen, den Darm zu entlasten und das Immunsystem zu stärken.
Mir ist es hierbei wichtig zu betonen, dass keine dieser Ernährungsformen exklusiv gilt. Vielmehr haben alle diese Formen eine Reduktion der verarbeiteten Lebensmittel, eine Reduktion des industriellen Zuckers, sowie eine Rückbesinnung auf naturbelassene Nahrungsmittel gemein.
Die Auswahl der richtigen Ernährungsweise ist individuell und sollte auf die persönlichen Bedürfnisse und eventuelle Unverträglichkeiten angepasst werden. Ein wichtiger Aspekt in der funktionellen Medizin ist auch die Berücksichtigung von IgE- und IgG-Tests, um Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu identifizieren. Diese Tests helfen zu verstehen, welche Lebensmittel Entzündungen im Körper auslösen können.
Darmgesundheit – Der Schlüssel zur Gesundheit
Der Darm ist nicht nur ein Verdauungsorgan, sondern ein zentrales Organ für das Immunsystem und die allgemeine Gesundheit. Eine gesunde Darmflora besteht aus Billionen von Bakterien, die in einer feinen Balance zusammenarbeiten, um Nährstoffe aufzunehmen, Giftstoffe zu beseitigen und das Immunsystem zu regulieren. Gerät dieses Gleichgewicht aus der Bahn, kann es zu einer Vielzahl von Problemen kommen, von Verdauungsstörungen über Entzündungen bis hin zu Autoimmunerkrankungen.
Darmentlastung und Unterstützung durch Nahrungsergänzung: Eine regelmäßige Darmentlastung kann helfen, die Darmwand zu entlasten und schädliche Stoffe auszuleiten. In meiner Praxis in Dortmund empfehle ich meist, zwei + dreit Tage im Monat eine Darmentlastung durchzuführen. Hierbei werden für die 2 Tage lediglich spezielle darmentlastende Shakes verwendet, die zwei- bis dreimal täglich eingenommen werden.
Nach der Darmentlastung folgen zwei bis drei Tage Suppenkur, um den Darm weiter zu entlasten und gleichzeitig mit leicht verdaulichen Nährstoffen zu versorgen. Gemüsebrühe ist besonders gut geeignet, da sie viele Mineralstoffe enthält, die der Körper leicht aufnehmen kann.
Nach der Darmreinigung ist es ratsam, ein persönliches Darmprotokoll zu erstellen. Hierbei werden die Ergebnisse von Stuhluntersuchungen oder Bluttests berücksichtigt, um den Darm gezielt mit Nährstoffen und probiotischen Bakterien zu versorgen. Diese Protokolle können individuell angepasst werden, um die Darmflora wiederherzustellen und eventuelle Dysbiosen (ein Ungleichgewicht der Darmflora) zu korrigieren.
Die Verbindung zwischen Darm und Immunsystem
Etwa 70% des Immunsystems befinden sich im Darm. Daher spielt die Darmgesundheit eine entscheidende Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern und der Vermeidung von Entzündungen. Eine gestörte Darmflora kann das Immunsystem schwächen und zu chronischen Entzündungen führen. Daher ist es essenziell, den Darm durch eine darmfreundliche Ernährung und gezielte Unterstützung gesund zu halten.
Nährstoffaufnahme: Ein gesunder Darm gewährleistet die optimale Aufnahme von Nährstoffen, die für die allgemeine Gesundheit notwendig sind.
Leaky Gut (durchlässiger Darm): Bei einem geschädigten Darm können unverdaute Nahrungspartikel in den Blutkreislauf gelangen, was zu Autoimmunreaktionen führen kann. Nährstoffe wie Zink und Glutamin helfen, die Darmschleimhaut zu regenerieren.
Dysbiose: Ein Ungleichgewicht in der Darmflora kann zu Verdauungsproblemen, Infektionen und einer gestörten Nährstoffaufnahme führen.
Darmfreundliche Nahrungsmittel
Ein gesunder Darm braucht bestimmte Nahrungsmittel, die seine Funktion unterstützen. Diese Nahrungsmittel liefern nicht nur die nötigen Nährstoffe, sondern helfen auch, die Darmflora im Gleichgewicht zu halten.
Ballaststoffe: Gemüse und Obst enthalten viele Ballaststoffe, die den Darm reinigen und die Verdauung fördern. Vollkornprodukte werden allgemein nicht so gut vertragen und sind wegen ihres hohen Gehalts an Gluten oft ungeeignet. Patienten, die jedoch auf verschiedene Obstsorten und/oder Gemüse reagieren, benötigen dann ein spezielles Ballaststoffpräperat.
Fermentierte Lebensmittel: Sauerkraut, Kimchi und Kefir enthalten probiotische Bakterien, die die Darmflora stärken.
Omega-3-Fettsäuren: Diese sind entzündungshemmend und finden sich in Fisch, Algen, Leinsamen und Chiasamen. Sie helfen, Entzündungen im Darm zu reduzieren. Leider nehmen die meisten Menschen VIEL zu wenig Omega-3 mit ihrer täglichen Ernährung auf.
Präbiotika: Präbiotische Lebensmittel wie Zwiebeln, Knoblauch und Artischocken fördern das Wachstum gesunder Darmbakterien.
Zusammenfassung
Die Ernährung und der Darm bilden die Basis für eine funktionierende Gesundheit und sind die erste Stufe der Pyramide der funktionellen Medizin. Eine ausgewogene, darmfreundliche Ernährung kann helfen, den Körper optimal mit Nährstoffen zu versorgen, das Immunsystem zu stärken und den Darm gesund zu halten. Durch gezielte Maßnahmen wie eine regelmäßige Darmkur und eine individuell angepasste Ernährung lässt sich die Gesundheit des Darms langfristig fördern, was sich positiv auf den gesamten Organismus auswirkt.
In der nächsten Stufe der funktionellen Medizin behandelt die Balance von Stress, Schlaf, Umweltfaktoren und dem Nervensystem – wichtige Komponenten für ein gesundes und ausgeglichenes Leben.