Welche Hormone fehlen bei ständiger Müdigkeit? – Ursachen erkennen, Energie zurückgewinnen
Warum tieferliegende Ursachen oft übersehen werden
Müdigkeit ist mehr als ein fehlender Schlaf oder ein anstrengender Arbeitstag. Wenn der Körper selbst nach Erholung nicht mehr richtig „hochfährt“, liegt die Ursache häufig tiefer – im Hormonsystem. Besonders Männer zwischen 30 und 55 sind betroffen, ohne es zu wissen.
Fokus auf Männer zwischen 30 und 55
In dieser Lebensphase treffen oft viele Belastungen aufeinander: Karriere, Familie, Verantwortung, Leistungsdruck. Gleichzeitig beginnt der natürliche Rückgang bestimmter Hormonspiegel. Das Ergebnis: ein schleichender Verlust an Energie, Antrieb und Widerstandskraft.
Die Bedeutung des Hormonsystems für Energie und Antrieb
Hormone als biologische Steuerzentrale
Hormone steuern fast alle Abläufe im Körper – vom Stoffwechsel über Schlaf und Libido bis hin zur Stressverarbeitung. Wenn dieses fein abgestimmte System aus dem Takt gerät, fühlt sich das an wie ein inneres „Energieleck“.
Energieproduktion als hormonell gesteuerter Prozess
Besonders wichtig: Stresshormone wie Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin – aber auch das „Gegenspieler“-Hormon DHEA. Sind sie im Ungleichgewicht, leidet die körperliche wie geistige Leistungsfähigkeit.
Die HPA-Achse – Steuerzentrale für Cortisol und DHEA
Aufbau und Funktion der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse
Die sogenannte HPA-Achse ist das Hauptsystem für chronischen Stress. Sie verbindet Gehirn (Hypothalamus und Hypophyse) mit den Nebennieren – dort, wo Cortisol und DHEA gebildet werden.
Cortisolverlauf bei Dauerstress – von Hochleistung zu Erschöpfung
Zunächst produziert der Körper zu viel Cortisol. Das zeigt sich durch:
Schlafstörungen
innere Unruhe
Gewichtszunahme
erhöhter Blutdruck
Später jedoch „kippt“ das System – der Cortisolspiegel fällt zu tief. Typische Symptome:
bleierne Müdigkeit, vor allem morgens
Reizbarkeit
Infektanfälligkeit
depressive Verstimmungen
Die Rolle von DHEA für Stimmung, Libido und Immunfunktion
DHEA ist das „Gegengewicht“ zu Cortisol und wirkt stimmungsaufhellend, regenerativ und immunsystemstabilisierend. Sinkt dieser Spiegel parallel zu Cortisol, fehlt dem Körper der nötige Ausgleich – Erschöpfung, Libidoverlust und Antriebslosigkeit sind häufig die Folge.
Die SAM-Achse – Sympathikus, Adrenalin und Überreizung
Mechanismus der schnellen Stressreaktion
Die SAM-Achse (Sympathikus-Adreno-Medullary-Achse) wird aktiv, wenn wir in akuten Stress geraten: Herzfrequenz steigt, Pupillen weiten sich, Blutdruck erhöht sich. Es ist das klassische „Kampf-oder-Flucht“-System.
Folgen chronischer Aktivierung – inneres Getriebensein bis zum Einbruch
Wird diese Achse ständig aktiviert (z. B. durch beruflichen Druck, Überforderung, ununterbrochene Reizflut), bleibt der Körper im Daueranspannungsmodus. Symptome:
Nervosität
Reizbarkeit
Herzrasen
Schlaflosigkeit
Irgendwann bricht das System zusammen – oft nach Jahren des „Durchhaltens“. Der Körper „zieht die Notbremse“.
Typische Symptome einer hormonellen Erschöpfung
bleierne Müdigkeit trotz 8 Stunden Schlaf
mangelnder Antrieb am Morgen
Gereiztheit, Überempfindlichkeit
Libidoverlust, Erektionsprobleme
Neigung zu Infekten
depressive oder leere Stimmung
Welche Tests liefern aussagekräftige Ergebnisse?
Warum Bluttests oft unzureichend sind
Einmalige Cortisolmessungen im Blut spiegeln nur den Moment – nicht aber die Dynamik des Tagesverlaufs. Auch DHEA wird selten routinemäßig gemessen.
Speicheltests zur Tagesprofilanalyse von Cortisol & DHEA
mehrere Messpunkte (z. B. morgens, mittags, abends, nachts)
Abbildung der biologischen Rhythmik
zusätzliche Bestimmung von DHEA für das Verhältnis zum Cortisol
Urintests zur Bestimmung von Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin
über 24h oder im 2. Morgenurin
Analyse der Ausscheidungskapazität des Körpers
wichtige Rückschlüsse auf die Aktivität der SAM-Achse
Kombinierte Tests mit Melatonin, Serotonin, Sexualhormonen
ergänzende Einblicke in Schlafregulation und Stimmung
Erfassung komplexer hormoneller Dysbalancen
Interpretation: Was zeigen Speichel- und Urinprofile konkret?
Typische Muster bei HPA-Dysfunktion
Flacher Cortisolverlauf: morgens zu niedrig, abends zu hoch
DHEA deutlich reduziert: Hinweis auf chronische Erschöpfung
Überreizte vs. erschöpfte SAM-Achse
Dauerhaft hohe Adrenalin-/Noradrenalin-Werte: Zeichen chronischer Überaktivierung
Extrem niedrige Werte: Hinweis auf sympathisches „Ausbrennen“
Therapieansätze bei hormonell bedingter Müdigkeit
Aufbau der Nebennieren mit Mikronährstoffen
Vitamin C, B5, Magnesium, Zink
Adaptogene Pflanzen wie Rhodiola, Ashwagandha
Stressreduktion & Biorhythmusoptimierung
geregelte Schlafenszeiten, Blaulichtfilter
gezielte Pausen und Entspannungstechniken
Infusionsprotokolle, Adaptogene, ggf. bioidentische Hormone
NAD+, Glutathion, Aminosäuren
In bestimmten Fällen: gezielte Hormonregulation unter Aufsicht
Hormon- und Stresstests in der Praxis Dortmund
Ich arbeite mit modernen, funktionellen Laborverfahren, um HPA- und SAM-Achse differenziert zu erfassen. Auf dieser Basis entwickeln wir maßgeschneiderte Aufbauprogramme – je nach Befund und Lebensstil.
Optional:
mit 3x3-Kur
Infusionstherapie
Ernährungsberatung
Stressmedizinische Begleitung
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
1. Kann man hormonelle Erschöpfung im Blut erkennen?
Nur begrenzt. Funktionelle Tests (Speichel, Urin) sind deutlich aussagekräftiger.
2. Ist eine Hormontherapie immer notwendig?
Nein – oft genügt die gezielte Unterstützung mit Mikronährstoffen und Lifestyle-Veränderungen.
3. Wie lange dauert die Regeneration?
Je nach Ausmaß der Erschöpfung 6–12 Wochen bis mehrere Monate.
4. Können auch jüngere Männer betroffen sein?
Ja – besonders bei Dauerstress, Schlafmangel oder starker Umweltbelastung.
5. Sind diese Tests Kassenleistung?
Meist nicht – jedoch oft als Selbstzahlerleistung im Rahmen einer privaten Gesundheitsvorsorge möglich.
6. Was kostet eine umfassende Diagnostik?
Die Kosten sind abhängig vom Umfang der Analyse. Gerne informiere ich Sie unverbindlich in einem kostenfreien Telefonat.
Fazit – Müdigkeit ist messbar, behandelbar, lösbar
Welche Hormone fehlen bei ständiger Müdigkeit?
Die Antwort liegt oft nicht im Blutbild, sondern in einem feinen hormonellen Ungleichgewicht, das sich über Jahre aufgebaut hat. Wer seine Müdigkeit ernst nimmt, kann lernen, sie zu verstehen – und mit gezielten Maßnahmen wieder in seine Kraft zurückfinden.